Meteor – 08.06.2023
Der Tag der Abreise – M190 Dive@MAR beginnt. Nach einem guten Frühstück versammeln sich viele auf dem Peildeck, dem Platz auf der Meteor mit dem besten Überblick. Noch liegt das Schiff fest vertäut am Pier im Hafen von Las Palmas. Die Besatzung bereitet alles für das Ablegen vor. Der Lotse kommt an Bord, und dann ist es soweit. Die Leinen werden gelöst und die Meteor entfernt sich von der Pier. Das Schiff dreht sich und verlässt dann langsam den Hafen. Die Hafenanlagen und auch die Skyline von Las Palmas werden kleiner und kleiner. Die Meteor fährt zunächst auf östlichem, dann nördlichem Kurs um die Nordspitze Gran Canarias herum. Danach folgt das Schiff einem westlichen Kurs und es geht nördlich von Teneriffa weiter. Unser Transit in das erste Arbeitsgebiet hat begonnen. Bis dahin sind es 1.500 Seemeilen. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 10 Knoten, also 10 Seemeilen pro Stunde, werden wir erst in einer Woche am ersten Ziel ankommen.
Tagsüber herrscht geschäftiges Treiben an Deck und in den Laboren. Es wird weiter eingeräumt, um alles für die kommende Probenahme und die Arbeiten an Bord vorzubereiten.
Am Nachmittag treffen sich alle im Konferenzraum für eine erste Besprechung der geplanten wissenschaftlichen Arbeiten. Der Fahrtleiter fasst nochmal die generellen Ziele dieser Forschungsfahrt zusammen und gibt einen ersten Überblick über die vier Arbeitsgebiete. Es sind klassische Ziele für all diejenigen, die sich mit untermeerischen Hydrothermalsystemen, mit den heißen Quellen der Tiefsee und den damit verbundenen Ökosystemen befassen: Broken Spur, Rainbow, Lucky Strike und Menez Gwen. Während unseres Transits zum ersten Arbeitsgebiet werden wir uns jeden Nachmittag treffen und uns über die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse austauschen, ebenso wie über die einzelnen Ziele und dafür benötigten Proben.
Es ist Abend geworden, und auf dem Schiff ist Ruhe eingekehrt. Manche haben einen Platz auf einem der Decks gefunden, andere sind auf ihrer Kammer. Das Schiff ist auf westlichem Kurs, fährt der langsam untergehenden Sonne entgegen.