Meteor – 16.06.2023
Tag 9 unserer Reise – Im Broken Spur Hydrothermalfeld
Am gestrigen Abend und in der vergangenen Nacht herrschte geschäftiges Treiben in einigen Laboren. Die Wasserproben aus dem Kranzwasserschöpfer wurden aufbereitet. Wer die Nacht im Labor zubrachte, fehlt jetzt beim Frühstück. Dennoch erfahren wir, dass die Arbeiten der Nacht erfolgreich waren.
Nach dem Frühstück versammeln wir uns wieder auf dem 2. Aufbaudeck, betrachten das Treiben am Heck der Meteor in Vorbereitung des ROV-Tauchgangs. Erneut scheint sich das Aussetzen des ROVs zu verzögern. Um 09:30 beruft der Fahrtleiter ein kurzes Treffen im Geo-Labor ein: das Bugstrahlruder der Meteor – unerlässlich für die Positionierung während der ROV-Tauchgänge – funktioniert nicht wie erforderlich. Der Leitende Ingenieur ist zuversichtlich, den Fehler beheben zu können.
Aber es gibt alternative wissenschaftliche Arbeiten. So wird am Vormittag erneut die CTD (der Kranzwasserschöpfer) ins Wasser gelassen. Die gestrige Position in der Rauchfahne der Schwarzen Raucher (in der sogenannten plume) hat ja gute Proben vor allem für mikrobiologische Arbeiten geliefert. Erneut soll also an dieser Stelle und in dieser Tiefe die CTD positioniert werden. Oberhalb des Kranzwasserschöpfers werden zusätzlich an zwei verschiedenen Positionen sogenannte in-situ-Pumpen angebracht. Diese pumpen über mehrere Stunden Wasser aus dem plume durch einen Filter. Die dort zurückbleibenden Partikel sind sowohl für mikrobiologische als auch für geochemische Untersuchungen gedacht. Ziel ist es zu klären, welche chemischen Elemente in mineralischer Form, also als Partikel, mit der Rauchfahne von den Schwarzen Rauchern ausgehend wegtransportiert werden. Diese Partikel werden schlussendlich der Schwerkraft folgend zu Boden sinken, wo sie für den Stoffwechsel von Mikroorganismen von Bedeutung sind. Neben den Partikeln werden außerdem Wasserproben für chemische Analysen genommen.