Ende der Stationsarbeit

Meteor – 04.07.2023

Tag 27 unserer Reise – Menez Gwen Hydrothermalfeld

Am Morgen kommt ein schon ein wenig Wehmut auf. Für heute ist der letzte Tauchgang angesetzt, noch einmal wollen wir Bubbylon erkunden und Proben nehmen. Doch es kommt ganz anders: aufgrund eines technischen Defekts, der nicht an Bord zu reparieren ist, muss die Station abgebrochen werden. Für einen Moment stehen unsere Gedanken still, ein weiteres Mal wird deutlich, dass Tiefseeforschung vor allem auch für die Technik eine Herausforderung darstellt. Wir hatten zwölf erfolgreiche Tauchgänge mit dem ROV Quest 4000, das stellen wir in den Vordergrund und sind dann doch zufrieden.

Am Mittag wird eine letzte CTD über dem Menez Gwen Hydrothermalfeld gefahren, um den hydrothermalen plume zu beproben und auch nochmal Wasser aus unterschiedlichen Tiefen des Ozeans zu beproben. Doch es kommt nicht nur Wasser zurück. Wir stehen an der Reling und wissen es erst gar nicht einzuordnen. Auf dem Kranzwasserschöpfer liegen Dutzende von Metern dicken grünen Seils und noch einige Zehner Meter schwimmen an der Wasseroberfläche. Im Wirr-Warr des Seilpaketes erkennen wir zwei kaputte Bojen. Was immer es war, jetzt ist es treibender Müll, den wir aus der Tiefsee geborgen haben. Viel erstaunlicher aber ist, dass das Seil von Dutzenden Anemonen und Korallen bewachsen ist. Die Größe der Tiere lässt vermuten, dass das Seil schon länger „unterwegs“ ist. Ana kommt sofort mit Meerwasser-gefüllten Eimern – nicht geplante Proben für sie. Wir helfen, wo wir können.

Mit der CTD ist die Stationsarbeit der Forschungsfahrt M190 Dive@Mar beendet. Die Meteor begibt sich auf einen östlichen Kurs, der Transit nach Algeciras in Südspanien hat begonnen.